Industrielle Tierhaltung und die menschengemachte Klimakrise hängen zusammen. Trotzdem findet vom 26. bis 28. November 2021 in Luzern die Suisse Tier statt – die grösste Fachmesse für sogenannte Nutztierhaltung in der Schweiz. Genau wie andere Messen, darunter die OLMA, basiert jedoch auch die Suisse Tier auf dem grausamen Konzept der Tierausbeutung und bedingt dadurch die menschengemachte Klimakatastrophe.
Wir von PETA Schweiz fordern vom Bundesrat die Abschaffung solcher Veranstaltungen und einen Wandel hin zum veganen Ökolandbau.
Themen- und Produktportfolio der Suisse Tier offenbart Tierleid
Ein Blick auf das angebotene Produktportfolio der Aussteller:innen zeigt deutlich das systemimmanente Leid in der Tierindustrie: Ratgeber zum Umgang mit stressbedingtem Federpicken bei Hühnern in der Eierindustrie, neue Produkte gegen die häufig auftretenden Euterentzündungen bei Kühen in der Milchindustrie, bis hin zu Puderspray ohne Antibiotika für Schweine, die aufgrund nicht artgerechter Haltungsbedingungen unter Hautreizungen leiden und sich gegenseitig verletzen.
Unter dem Stichwort «Umwelt/Klima» werden beispielsweise Kühlpads für Schweine im Sommer und neue Bauweisen für Belüftungssysteme in Ställen vorgestellt. Automatische Fütterungssysteme mögen Nutzwerte für die Landwirt:innen bergen, den Tieren, die letztendlich allesamt im Schlachthaus getötet werden, bringen sie herzlich wenig.
Effektiver Klimaschutz geht nur ohne Tierhaltung
Die Suisse Tier soll nach eigenen Angaben Lösungsansätze dafür bieten, die Treibhausgasemissionen durch die industrielle Tierwirtschaft zu reduzieren. Industrielle Tierhaltung und Klimaschutz widersprechend sich jedoch.
Vielen Menschen ist dabei noch immer nicht bewusst, dass die industrielle Tierhaltung für bis zu 20 Prozent der weltweit ausgestossenen Treibhausgase verantwortlich ist. [1] Das liegt zum einen an den während des Verdauungsprozesses ausgestossenen Gasen der für Fleisch und Milchprodukte gehaltenen Tiere: Methan, Kohlenstoff und Lachgas.
Tierische Produkte bedeuten zudem Ressourcenverschwendung: Weltweit werden 83 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche für den Anbau für Tiernahrung oder als Weideland für die Tierhaltung genutzt. Dabei werden allerdings nur 18 Prozent der Kalorien und 37 Prozent der Proteine erzeugt. [2] In Brasilien wird so 95 Prozent des Regenwalds illegal für die Produktion von Soja zerstört. [3]
Einteilung in „Nutz- und Haustiere“ ist speziesistisch
Messen wie die Suisse Tier tragen dazu bei, speziesistisches Denken innerhalb der Gesellschaft zu verankern. Speziesismus bedeutet, Tiere als fühlende Lebewesen allein auf ihren Nutzen für den Menschen zu reduzieren und willkürlich zu behandeln. Das zeigt sich an der Art, wie wir beispielsweise Hühner, Rinder und Schweine in der Tierhaltung für Fleisch, Milch und Eier züchten, einsperren und ihnen ein artgerechtes Leben zur Befriedigung unserer eigenen Bedürfnisse vorenthalten.
Hunde und Katzen verwöhnen wir andererseits als sogenannte Haustiere. Dabei sind sogenannte Nutztiere wie Schweine genauso viel wert und haben ein Recht auf ein selbstbestimmtes, unversehrtes Leben.
Dringender Wandel hin zum veganen Ökolandbau notwendig
Angesichts des Klimawandels und gravierender Umweltprobleme, an denen die Tierwirtschaft einen bedeutenden Anteil hat, kann sich die Welt den Verzehr tierischer Produkte nicht länger leisten. Wir brauchen einen schnellen Wandel hin zu einer bio-veganen Landwirtschaft, denn einzig die vegane Lebensweise rettet Tiere, unsere Erde und damit uns selbst.
Vegan leben rettet Tierleben und schützt die Umwelt
Mit jedem Einkauf haben Sie als Endverbraucher:in die Macht, um sich für oder gegen eine zukunftsgerichtete Gesellschaft zu entscheiden. Indem Sie vegane Lebensmittel einkaufen und auf pflanzliche Alternativen zurückgreifen, retten Sie nicht nur Tierleben, sondern entlasten auch das Klima.
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QUELLEN
[1] Xu, Xiaoming et al. (2021): Global greenhouse gas emissions from animal-based foods are twice those of plant-based foods, In: Nature Food volume 2, pages724–732 (2021), https://www.nature.com/articles/s43016-021-00358-x, (eingesehen am 17.11.2021)
[2] Poore, J./Nemecek, T. (2018): “Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers?. In: Science Vol. 360, Issue 6392, S. 987-992.
[3] Die ZEIT (08.06.2021): Soja-Anbau im Amazonas binnen weniger Jahre vervielfacht, https://www.zeit.de/news/2021-06/08/soja-anbau-im-amazonas-binnen-weniger-jahre-vervielfacht, (eingesehen am 17.11.2021)