Die Universität in Luzern möchte der Umwelt zuliebe künftig auf ein rein vegan-vegetarisches Mensa-Angebot setzen. Dies sorgt schweizweit für Kritik. So bemängelt beispielsweise FDP-Kantonsrätin Rosy Schmid unter anderem, dass das Konzept Personen wegen ihrer Essgewohnheiten diskriminieren könne.
Vegane Ernährung als Zeichen gegen Diskriminierung und im Sinne der Nachhaltigkeit
Wir von PETA Schweiz weisen darauf hin, dass die Klimastrategie des Luzerner Regierungsrats eine ausgewogene Ernährung für die Bevölkerung vorsieht, die weniger Treibhausgase zur Folge hat und loben daher die Entscheidung der Uni Luzern. Vegane Lebensmittel sind am klimafreundlichsten und zudem ein Statement gegen Speziesismus – dieser führt zu millionenfacher Diskriminierung und ist der Ursprung allen Tiermissbrauchs.
«Wir müssen aufhören zu glauben, dass der Mensch Lebewesen anderer Spezies überlegen sei und deshalb das Recht hätte, sie auszubeuten. Zudem läuft uns die Zeit, in der wir noch handeln können, davon: Die Tierwirtschaft ist eine der Hauptursachen für die grössten Umweltprobleme und verursacht millionenfaches Leid. Nun hat die Uni Luzern einen ersten wichtigen Schritt hin zu mehr Nachhaltigkeit getan. Es ist absolut unverständlich, weshalb die Politik nach Ausreden sucht, statt ein umweltfreundlicheres Konzept für Mensen zu unterstützen.»
– Ilana Bollag von PETA Schweiz
Abkehr von Tierwirtschaft aus Umweltschutzsicht notwendig
PETAs sieht das vegan-vegetarische Gastrokonzept der Uni Luzern mit Fokus auf Nachhaltigkeit, Regionalität und Saisonalität als ein Vorbild für alle Schweizer Mensen. Denn die Tierwirtschaft verursacht global betrachtet mehr Treibhausgase als der gesamte Verkehrssektor. [1] Erst im Februar kam eine Studie unter Beteiligung der UN-Organisation UNEP abermals zu dem Ergebnis, dass der Fleischkonsum – inklusive Biofleisch – die Hauptursache für die Zerstörung der Natur ist.
Eine 2020 veröffentlichte Studie kommt zu dem Schluss, dass wir uns durch einen weltweiten Umstieg auf pflanzliche Ernährung im Bereich eines Temperaturanstiegs von 1,5 ºC halten könnten. [2] Auch der kürzlich geleakte IPCC-Teilbericht warnt davor, dass die Emissionen sofort und auf breiter Front reduziert werden müssen, um einen «Code Red für die Menschheit» zu verhindern. Demnach kann eine pflanzliche Ernährung die Emissionen um bis zu 50 Prozent verringern. [3]
WAS SIE TUN KÖNNEN
Setzen auch Sie ein Zeichen für die Tiere, die Umwelt und die Bevölkerung, indem Sie zu veganen Lebensmitteln greifen. Bei einem Umstieg helfen wir Ihnen gerne mit unserem kostenlosen Veganstart-Programm.
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QUELLEN
[1] FAO (2013): Tackling Climate Change through Livestock. A global assessment of emissions and mitigation opportunities. Rom: 2013, http://www.fao.org/3/i3437e/i3437e.pdf, (eingesehen am 31.08.2021)
[2] Spiegel: „Die reichsten zehn Prozent verursachen mehr als ein Drittel der Treibhausgase“, https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/geleakter-teil-des-ipcc-berichts-die-reichsten-zehn-prozent-verursachen-mehr-als-ein-drittel-der-treibhausgase-a-6d2e8438-7f3e-49bc-8967-4e3aeb6be585, (eingesehen am 31.08.2021)
[3] Hayek et al.: „The carbon opportunity cost of animal-sourced food production on land”, https://www.nature.com/articles/s41893-020-00603-4, (eingesehen am 31.08.2021)