Tiere auf der ganzen Welt erfahren Tag für Tag enormes Leid. In Thailand müssen Elefanten beispielsweise den ganzen Tag Tourist:innen auf ihrem Rücken tragen, in Rumänien kämpfen Hunderttausende Katzen und Hunde ums Überleben auf der Strasse, und in Spanien werden immer noch barbarische Stierkämpfe veranstaltet.
Tierquälerei und Tierleid reichen über die Ländergrenzen hinaus. Und genau aus dem Grund darf unser Einsatz für die Tiere nicht an der eigenen Grenze aufhören. Erfahren Sie hier mehr über PETAs Einsatz in anderen Ländern.
«Tierattraktionen» im Ausland: Tierquälerei für den Profit
Viele von uns sind im Urlaub bereits Tiermissbrauch begegnet. Hinter vermeintlichen Urlaubsattraktionen wie Elefantenreiten oder Fotoshootings mit exotischen Tieren verbirgt sich meist Tierquälerei. Daher sollte jede:r Tierfreund:in derartige Angebote im Ausland ablehnen und keinesfalls unterstützen.
Auch ist in vielen Urlaubsregionen das Reiten auf Tieren wie Elefanten, Kamelen, Eseln und Maultieren mit unvorstellbarem Leid verbunden:
- Bereits im Kindesalter werden sie geschlagen und durch tagelanges Anbinden gequält, bis ihr Wille gebrochen ist.
- Für den Rest ihres Lebens müssen sie dann meist den ganzen Tag in sengender Hitze Menschen auf dem Rücken tragen.
- Viele Tiere haben Wunden, die durch mangelhaftes Zaumzeug und schlecht sitzende Sättel verursacht werden.
- Oft leiden sie unter Hunger und Durst.
- Pferden, die Tourist:innen in Kutschen umherziehen müssen, machen die klimatischen Bedingen oft schwer zu schaffen.
- Hinzu kommen in Grossstädten die Gefahren des Strassenverkehrs. Immer wieder ereignen sich schwere Unfälle oder Pferde brechen erschöpft vor der Kutsche zusammen.
- Auf Santorini werden Esel und Maultiere gezwungen, täglich Dutzende Urlaubende unzählige rutschige Stufen zwischen dem Hafen und der Stadt Firá hoch und herunter zu transportieren. Die als Taxis missbrauchten Esel führen ein Leben voller Leid, Zwang, Schmerz und Entbehrung – Schläge, Hunger Durst und Hitze stehen an der Tagesordnung.
Auch bei Angeboten wie Tiershootings oder dem Besuch einer Wildtierauffangstation sollte man als Tourist genauer hinsehen. Tiger, Löwen und andere Tiere werden für Fotoshootings oft ruhiggestellt; teilweise werden ihnen hierzu auch die Krallen gezogen und die Zähne geschliffen.
Zudem gibt es selbsternannte Auffangstationen, die in Wahrheit aus Tieren Profit schlagen wollen, indem sie Ritte oder Shows anbieten und dafür Tiere nachzüchten. Solche Einrichtungen sollte man niemals mit einem Besuch unterstützen. Generell sind Tiershows, Zirkusse und Zoos auch im Ausland immer mit Tierleid verbunden.
Kein Tier führt freiwillig Kunststücke vor oder lebt gerne eingesperrt in einem Käfig oder Betonbecken. Bei einigen Shows, wie beispielsweise den Stierkämpfen, bezahlen die Tiere die Profitgier der Veranstalter mit ihrem Leben.
Heimatlose Tiere – ein leidvolles Leben auf der Strasse
In vielen Ländern wie Rumänien, Griechenland, Spanien und Indien kämpfen unzählige heimatlose Hunde und Katzen ums Überleben. Allein in Rumänien müssen etwa 600’000 Hunde auf der Strasse leben. Ihr Leben wird bestimmt von Hunger, Krankheiten und Angst. Ständig droht die Gefahr, von Tierfänger:innen eingefangen und zu einer Tötungsstation gebracht zu werden.
Wir können den Tieren nur helfen, indem wir heimatlosen Hunden und Katzen ein liebevolles Zuhause schenken und mit Kastrations- und Bildungsprogrammen weiteren Tieren ein Leben auf der Strasse ersparen. Dies ist die einzig nachhaltige Lösung, um der unkontrollierten Vermehrung und dem daraus resultierenden Leid von heimatlosen Hunden und Katzen im Ausland entgegenzuwirken.
Inzwischen gibt es zahlreiche anerkannte Vereine und Tiervermittlungen, die für gerettete Hunde und Katzen ein neues Zuhause suchen. Einige Tiere werden auch zu Schweizer Tierheimen gebracht, weil damit ihre Vermittlungschancen steigen.
Durch die Adoption eines Tieres aus dem Auslandstierschutz verhindert man meist, dass ein Tier in einer Tötungsstation auf grauenvolle Weise umgebracht wird – und rettet dadurch ein Leben. Tierheime in Rumänien und anderen Ländern sind zudem meist überfüllt und werden den Bedürfnissen der Tiere nicht gerecht. Unterversorgung und Vernachlässigung der Lebewesen stehen dort an der Tagesordnung. Viele Tiere sterben früh, werden von Artgenossen attackiert und leiden Tag für Tag.
Bedenken hinsichtlich der Adoption eines Tieres aus dem Ausland sind meist unbegründet. Auch wenn den Hunden und Katzen oftmals grosses Leid widerfahren ist, leben sich die Tiere in der Regel gut in ihrem neuen Zuhause ein, wenn sie merken, dass sie von Liebe und Zuneigung umgeben sind. Dabei ist jedes Tier verschieden, wie wir Menschen auch – einige sind in der Anfangszeit vielleicht etwas zurückhaltender und ängstlicher, während andere sich in ihrer neuen Familie gleich wohlfühlen. Eines haben sie jedoch alle gemeinsam: Sie verdienen eine Chance auf ein glückliches dauerhaftes Zuhause.
Helfen Sie Tieren im Ausland
Wenn Sie im Ausland Zeuge von Tierquälerei oder Tierleid werden, handeln Sie! Sprechen Sie bei Tiermissbrauch die verantwortlichen Personen an und versuchen Sie, dem Tier zu helfen. Machen Sie im nächsten Schritt Videoaufnahmen von der Tierquälerei und melden Sie sich bei den örtlichen Behörden und der Polizei. Zur Sicherheit können Sie zusätzlich Ihr Hotel oder den Reiseveranstalter informieren.
Wenn Sie ein leidendes Tier entdecken, versuchen Sie, zu helfen und wenden Sie sich ebenfalls an Behörden, Polizei oder lokale Tierschutzvereine. Bedenken Sie, dass Sie ein Tier aus dem Ausland nicht einfach in die Schweiz mitnehmen können, da es bestimmte Vorschriften bezüglich der Einreise gibt. Besprechen Sie einen solchen Fall und die Adoption eines tierischen Mitbewohners am besten mit zuständigen Tierschutzvereinen vor Ort oder kontaktieren Sie ein lokales Tierheim in der Schweiz und bitten Sie um Hilfe bezüglich der Adoption eines tierischen Mitbewohners.
Sprechen Sie mit Freund:innen und Verwandten über das Leid der Tiere im Ausland und bitten Sie sie, sich ebenfalls dagegen einzusetzen, keine «Tierattraktionen» im Urlaub zu nutzen und beim Wunsch nach einem Hund oder einer Katze auch einem Tier aus dem Auslandstierschutz eine Chance zu geben.