Neue Corona-Massnahmen: Schweizer Viehmärkte weiter offen

Am 13. Januar 2021 wurden in der Schweiz neue und strengere Corona-Massnahmen ausgerufen, die unter anderem die vorübergehende Schliessung von Einkaufsläden und Märkten beinhalten. Das Kuriose: Weiterhin erlaubt bleiben «Vieh- und Schlachtviehmärkte im Freien», was ein enormes Gesundheitsrisiko darstellt.

Unhygienische Zustände in der Zucht und Haltung

Freiluftmärkte sind zwar weniger kritisch als geschlossene Betriebe, was die Entstehung und Verbreitung von Infektionskrankheiten betrifft, doch die Tiere auf den Märkten stammen meist aus geschlossenen Anlagen. Die Tierwirtschaft ist eine regelrechte Brutstätte für potenziell tödliche Keime und Krankheiten wie das Corona-Virus. Rinder, Schweine und Hühner werden in der Regel inmitten ihrer Exkremente gehalten und gemästet, bis sie in den Schlachthof gefahren werden. Dass unter den Umständen, in denen die meisten Tiere leben müssen, Krankheitserreger entstehen und sich verbreiten, ist sehr wahrscheinlich. Auch sogenannte Vieh- und Schlachtviehmärkte sollten daher geschlossen werden.

«Die Corona-Pandemie hat verdeutlicht, wie die Ausbeutung von Tieren unsere Gesundheit gefährdet. Agraranlagen, sogenannte Viehmärkte und Schlachthöfe sind Brutstätte für potenziell tödliche Keime. Es ist schockierend, dass die Fleischindustrie in den neuen Massnahmen nicht als Problem adressiert, sondern mit einer Ausnahmebewilligung sogar gefördert wird.» – Ilana Bollag, PETA Schweiz

Tierhaltung für Mehrheit neuer Infektionskrankheiten verantwortlich

Für tierische Produkte wie Fleisch, Milch und Eier werden Tausende Tiere in Ställe und Agraranlagen gesperrt, was ein hohes Risiko für potenziell tödliche Krankheitserreger birgt. Nicht ohne Grund wurden 75 Prozent aller neuen Infektionskrankheiten vom Tier auf den Menschen übertragen und sind sogenannte Zoonosen. [1] Dazu zählen unter anderem COVID-19, SARS, Ebola und die Vogelgrippe H5N1.

Hinzu kommt, dass der starke Antibiotikaeinsatz bei Tieren in der Landwirtschaft bei Menschen zu Resistenzen führt. Jedes Jahr sterben weltweit 700.000 Menschen an eigentlich gut behandelbaren bakteriellen Erkrankungen, in Europa mehr als 30.000. [2, 3]

Auch der zunehmende Kontakt zwischen Menschen und Wildtieren begünstigt die Entstehung und Ausbreitung von Krankheitserregern. Durch die Abholzung des Regenwaldes für Weideflächen und Futtermittelanbau – auch für die Schweizer Tierwirtschaft – kommen Mensch und Tier immer stärker in Kontakt.

WAS SIE TUN KÖNNEN

Unterstützen Sie nicht die Tierwirtschaft, sondern entscheiden Sie sich für eine vegane Ernährung – für die Tiere, die Menschen und unsere Umwelt!