Der Brief ist ein wichtiges Mittel, um unsere Tierrechtsbotschaft in Umlauf zu bringen. Damit können wir uns an Zeitschriften, Zeitungen und andere Medien, aber auch an Firmen und den Gesetzgeber wenden. Das wiederum gibt uns die Möglichkeit, am politischen Geschehen mitzuwirken und Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben. Ein positives Beispiel hierfür ist ein Fall im US-Bundesstaat Virginia: Der dortige Gouverneur erhielt so viel Post von Menschen, die sich gegen eine geplante Prämie auf Coyoten aussprachen, dass er schliesslich sein Veto gegen die entsprechende Gesetzesvorlage einreichte.
Unter Onlineartikeln bietet sich die tolle Möglichkeit, direkt mit einem öffentlichen Kommentar zu antworten. Meist ist hierfür nur eine Registrierung der Mailadresse und kein Abo nötig. Kommentare bleiben sichtbar und sind so neben Leserbriefen ein weiteres wichtiges Tool für die Tiere. Neben einem Kommentar können Sie auch immer die Kontaktadresse der Redaktion oder des Journalisten herausfinden und eine Mail mit Ihrer Kritik oder Ihrem Lob senden.
Allgemeine Tipps zum Verfassen von Briefen und Onlinekommentaren
Versenden Sie Leserbriefe, wenn möglich per E-Mail. Um sicherzugehen, dass Ihr Brief hinsichtlich Zeichensetzung und Grammatik korrekt ist, lesen Sie ihn nach Fertigstellung sorgfältig durch und lassen Sie ihn zudem von einer zweiten Person prüfen.
Bevor Sie loslegen, sollten Sie sich zunächst mit den für Ihr Anliegen relevanten Fakten und Zahlen vertraut machen. Dazu eignen sich Internetseiten von Behörden oder wwww.peta-schweiz.ch. Ihr Brief sollte von Anfang an erkennen lassen, warum Sie schreiben. Er sollte zielgerichtet und direkt formuliert sein und mit Ihrer Forderung enden. Persönliche Anekdoten wirken für einen solchen Anlass meist unseriös. Wenn es jedoch einen bestimmten Grund dafür gibt, sind Ausnahmen denkbar. Wenn Sie zum Beispiel über ein Verbot von Tellereisen schreiben, nachdem Ihr tierischer Mitbewohner in solch eine Falle getreten ist, hilft diese Geschichte, Ihr Anliegen zu verdeutlichen. Beleidigungen oder Schimpfwörter machen Sie und Ihr Anliegen unglaubwürdig – bringen uns also im Kampf für die Tiere nicht weiter. Zu guter Letzt: Ein Brief wirkt besser als eine Postkarte. Wenn Ihnen die Zeit dafür fehlt, schreiben Sie dennoch lieber eine Karte als gar nichts.
Leserbriefe und Onlinekommentare: Medien als Adressaten
Vor dem Schreiben eines Leserbriefs an eine Zeitschrift oder Zeitung sollten Sie sich vorab über die «Anforderungen» des Herausgebers informieren – so erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Statement auch abgedruckt wird. Die Vorgaben können sich etwa auf die Länge des Textes oder Angaben zur Person beziehen. Manchmal soll zum Beispiel eine Telefonnummer angegeben werden, damit die Verlage sich vor Veröffentlichung vergewissern können, dass Sie diesen Text verfasst haben. Stellt der Leserbrief eine Antwort auf einen bestimmten Artikel dar, sollte er möglichst innerhalb von ein bis zwei Tagen nach Erscheinen des Artikels geschrieben werden. Das hat zwei Vorteile: Erstens steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Zeitung Ihren Leserbrief abdruckt, zweitens ist die Thematik bei den Lesern noch präsent. Handelt es sich um eine Widerlegung, sollte man sich auf ein bis zwei Punkte fokussieren und diese ausführlich beleuchten und erläutern. Dabei ist es wichtig, Punkte zu wählen, die dem Leser bisher im Zweifel nicht bewusst waren – so zum Beispiel die Bedingungen von Hennen in der Haltungsform der Bodenhaltung und die Hintergründe zu diesem Thema. Fordern Sie den Leser ausserdem auf, selbst aktiv zu werden, indem er beispielweise seinen Eierkonsum reduziert oder einstellt.
Leserbriefe sind jedoch nicht immer Widerlegungen. Sie können Ihrer Meinung zu jedem Thema in Form eines Leserbriefes Gehör verschaffen. Schreiben Sie kurz und prägnant – meist genügt eine Seite. Lassen Sie an geeigneten Stellen gerne Humor einfliessen – ohne dabei jedoch auf einen seriösen, strengen Wortlaut zu verzichten. Neben dem Verfassen von Leserbriefen können Sie auch Radio- und Fernsehsender anschreiben oder anrufen, um Ihrer Empörung über den Tiermissbrauch Ausdruck zu verleihen. Oder Sie können positive Rückmeldungen geben, wenn es beispielsweise um ein Programm zur Unterstützung von Tierrechten o. ä. geht.
Statements an Politiker und Institutionen
Auch hier gilt: kurzfassen und eine klare Forderung stellen. Widmen Sie sich nur ein bis zwei Gesetzesvorlagen. Bitten Sie den Gesetzgeber nicht nur, sich für Gesetze für Tierrechte einzusetzen. Ein Gesetzesentwurf befasst sich immer mit verschiedenen Themen. Deshalb ist es nicht unrealistisch, dass Bundes- und Landtagsabgeordnete zugunsten aller Gesetzesvorlagen im Interesse der Tiere stimmen. Ein beleidigender oder gar drohender Tonfall bringt die Bewegung nicht voran. Die Tiere sind auf die Stimme der Politiker ebenso sehr angewiesen wie die Gesetzgeber auf Ihre.
Statements an Unternehmen
Als Verbraucher haben Sie die Möglichkeit, Druck auf Unternehmen auszuüben. Schreiben Sie Firmen an, die Tiere ausbeuten. Besonders wirksam ist dies bei Produkten, die Sie selbst verwendet haben. So können Sie beispielsweise Kosmetikfirmen dazu aufrufen, auf Tierversuche zu verzichten, und hierbei anfügen, dass Sie erst wieder Produkte dieser Marke kaufen werden, wenn tierleidfreie Testmethoden für die Sicherheitstests verwendet werden. Bleiben Sie sachlich und verwenden Sie keinen drohenden oder ärgerlichen Tonfall. Schreiben Sie, wogegen Sie sich aussprechen und warum – falls vorhanden, schlagen Sie Alternativen vor.