Eine im September 2020 veröffentlichte Studie, die im Auftrag der Denkfabrik «Vision Landwirtschaft» verfasst wurde, zeigt auf, dass der Bund umwelt- und gesundheitsschädigende tierquälerische Produkte stärker fördert als pflanzliche. Hierdurch werden falsche Anreize für die Konsumenten geschaffen und durch deren Kaufentscheidungen auch die Umweltschäden verstärkt.
Fehlende Kostenwahrheit
Die Studie präsentierte als erste überhaupt die Gesamtkosten der Schweizer Nahrungsmittelproduktion – also wer diese trägt. Die Gesamtkosten des Verkehrs werden im Gegensatz dazu regelmässig publiziert. Eigentlich soll zahlen, wer die Kosten verursacht, dann würde die sogenannte Kostenwahrheit vorliegen. Jedoch zeigt das Studienergebnis, dass dem nicht so ist: Die Konsumenten, also die, die das Produkt kaufen, übernehmen beim Kauf nur gut die Hälfte der Lebensmittelkosten. Der Rest – also fast die Hälfte der Kosten – wird vom Staat bzw. den Steuerzahlern und auch von der Allgemeinheit durch entstandene Umweltschäden bezahlt. [1, 2, 3]
Vier Fünftel der Subventionen für schädliche Tierproduktion
Einer der Hauptgründe, wieso pflanzliche Produkte am meisten selber finanziert werden müssen, liegt daran, dass der Bund die Produktion von tierischen Lebensmitteln am stärksten fördert: Vier Fünftel der staatlichen Unterstützung fliesst ausgerechnet in die Produktion tierischer Lebensmittel, obwohl diese die Ökologie am stärksten belastet, mit etlichen Krankheiten in Verbindung steht und für erhebliches Tierleid verantwortlich ist. Pflanzliche Lebensmittel fallen somit durch Missachtung der Kostenwahrheit und fehlgelenkten Subventionen teurer aus. Dadurch werden Konsumenten in die falsche Richtung gelenkt. Denn diejenigen, welche ihren Konsum klima-, gesundheits- und tierfreundlich auslegen wollen, werden durch die hohen Kosten bestraft und die, welche viel Fleisch und andere tierische Produkte konsumieren, werden vom Bund unterstützt. [2]
Widerspruch zu Zielen des Bundes
Die Förderung tierischer Produkte steht auch im Widerspruch zu den offiziellen Zielen und Strategien des Bundes. Denn gemäss der Schweizer Ernährungsstrategie werden hierzulande zu viel Fleisch und Milchprodukte konsumiert und zu wenig Getreideprodukte, Hülsenfrüchte und Gemüse. Auch das Klimaziel der Landwirtschaft kann nur erreicht werden, wenn weniger tierische Produkte produziert und konsumiert werden. Denn die Tierwirtschaft ist eine der Hauptursachen für die grössten Umweltprobleme unserer Zeit. Jedoch werden durch die enorme Subventionierung des Bundes für tierische Produkte Fehlanreize für Bauern geschaffen und nachhaltig handelnde Konsumenten bestraft. [2]
Umweltkosten der Landwirtschaft aufgelistet
Die Produkte, die die grössten Umweltschäden verursachen, werden am stärksten subventioniert. Die Schadenskosten belaufen sich auf 3.6 Milliarden Franken. Diese müssen nicht vom Verursacher, sondern von der Allgemeinheit und den Steuerzahlern getragen werden – somit auch von Menschen, die solche tierischen Produkte aus umwelttechnischen Gründen selber nicht kaufen. Die ökologischen Schäden entstehen z.B. durch Pestizide, Ammoniak- oder Treibhausgasemissionen. Beispielsweise herrscht ein Überdüngungsproblem, da es zu viele sogenannte Nutztiere gibt. Im Kanton Luzern beispielsweise leben 400 000 Schweine, somit mehr als menschliche Einwohner! Einige dieser Umweltschäden sind seit Jahrzehnten bekannt und bereits in dem Stadium, in dem sie bald nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Mit der weiteren enormen Subventionierung dieser Produkte wird dies nur an Zumass gewinnen und das Problem sich verschlechtern. [1, 2]
WAS SIE TUN KÖNNEN
Wenden Sie sich an den Bund und verdeutlichen, dass die Subventionen dringend umverteilt werden müssen zu Gunsten von pflanzlichen Lebensmitteln. Helfen Sie auch mit, den Umweltschäden entgegenzuwirken, indem Sie sich vegan ernähren, und retten Sie dabei zusätzlich das Leben von Millionen von Tieren. Melden Sie sich noch heute beim Veganstart-Programm an und Sie erhalten kostenlose Informationen für Ihren Einstieg in die vegane Lebensweise.
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Quellen
[1] SRF Eco (09.2020): Landwirtschaft – Was sie uns wirklich kostet, https://www.srf.ch/play/tv/sendung/eco?id=7dd60977-fc2e-4b40-a533-eb9536cea736, (eingesehen am 15.09.2020)
[2] Neue Zürcher Zeitung (15.09.2020): Günstiges Fleisch dank Subventionen: Wie der Bund umweltschädigenden Konsum fördert, https://www.nzz.ch/schweiz/schweiz-bund-foerdert-ungesunden-und-umweltschaedigenden-konsum-ld.1576141, (eingesehen am 15.09.2020)
[3] Vision Landwirtschaft (09.2020): NEWSLETTER September 2020 – (Keine) Kostenwahrheit in der Schweizer Nahrungsmittelproduktion, https://www.visionlandwirtschaft.ch/_visionlandwirtschaft_prod/uploads/pdf/VL_Newsletter_Kostenwahrheit_final.pdf (eingesehen am 15.09.2020)