So helfen Sie Tieren im Winter

Wir Menschen wissen, wie wir uns gegen Kälte schützen können – eine heisse Schokolade (natürlich vegan), selbst gestrickte Socken oder eine wärmende Suppe. Aber auch Tiere brauchen bei eisigen Temperaturen besonderen Schutz. Vor allem Tiere, die im Freien gehalten werden, leiden unter der Kälte und können im schlimmsten Fall sogar an Unterkühlung oder Krankheiten sterben, wenn sie nicht artgerecht untergebracht werden. 

Nachfolgend haben wir eine Reihe hilfreicher Tipps für Sie zusammengetragen, mit denen Sie Tieren im Winter helfen können.

Hunde, Katzen, Kaninchen und Co.

Hunden in Zwingern und Kettenhaltung helfen  

Eigentlich sollte jeder Hund ein warmes und liebevolles Zuhause geniessen können. Leider werden jedoch auch in der Schweiz einige Vierbeiner noch immer an Ketten oder in Zwingern im Freien gehalten. Laut der Schweizer Tierschutzverordnung muss der Halter dem Hund in diesem Fall eine Unterkunft mit einer Liegefläche und einem ausreichenden Witterungsschutz zur Verfügung stellen und sichergehen, dass Wasser und Nahrung nicht eingefroren sind. [1] Wenn Sie einen Hund im Freien sehen, kontrollieren Sie bitte, ob diese Vorgaben eingehalten werden. Sprechen Sie den Hundehalter darauf an, dass der Hund bei klirrender Kälte nicht draussen sein sollte und bitten Sie ihn, das Tier ins Haus zu holen. 

Hunde beim Gassigehen schützen

Das im Winter eingesetzte Streusalz kann an ungeschützten Hundeballen brennen. Helfen Sie Ihrem Vierbeiner, indem Sie die Pfoten vor dem Spaziergang mit Pfotenschutzcreme einreiben. Potenzielle Salzreste sollten nach dem Gassigehen mit lauwarmem Wasser entfernt werden. Einige Hunde kommen gut mit Hundeschuhen zurecht, welche die sensiblen Pfoten schützen. 

hund mit hundejacke

Für Vierbeiner, die aufgrund ihres dünnen oder sehr kurzen Fells schnell frieren, lässt sich der Spaziergang mit einem wärmenden Hundemantel deutlich angenehmer gestalten. 

Heimatlosen Katzen helfen

In der Schweiz fristen zwischen 100‘000 und 300‘000 heimatlose Katzen ein Leben ohne ausreichende Versorgung. «Verwilderte» Katzen dürfen in der Schweiz während des ganzen Jahres getötet werden. [2] Ohne Unterschlupf können die Samtpfoten im kalten Winter erfrieren. Zögern Sie nicht, den Tieren eine kleine Hilfestellung zu geben, die viel Leid vermeiden kann: Geöffnete Garagen, Gartenlauben, Keller oder Scheunen können Leben retten! Stellen Sie sicher, dass die Samtpfoten mit Nahrung versorgt und kastriert werden. So kann Leid für nachfolgende Generationen minimiert werden. 

katze

Der eigenen Katze Unterschlupf bieten

Wenn Ihre Katze auch im Winter gerne draussen ist, sollten Sie sicherstellen, dass sie jederzeit Zugang zu einem warmen Plätzchen hat – am besten bei Ihnen zuhause. Bleibt die Katze lieber im Freien, stellen Sie sicher, dass Ihr Freigänger kastriert ist und auch im Garten oder auf dem Balkon einen warmen Platz findet. Decken und gut isolierte Katzenhäuschen spenden Schutz vor der Kälte.

Kaninchen im Aussenstall

Im Freien gehaltene Kaninchen benötigen bei Kälte besonders viel Bewegungsmöglichkeiten. Hierzu eignet sich am besten ein abgesicherter, aus- und einbruchsicherer Auslauf, in dem sich die Kaninchen in gut isolierten Hütten und wärmenden Plätzen zurückziehen können. Der wärmende Stall sollte mit viel Stroh ausgepolstert sein. Und ganz wichtig: mehrmals täglich das Wasser wechseln, da es immer wieder einfrieren kann. 

Vögel im Winter

Helfen Sie Vögeln im Winter, indem Sie Ihren Garten vogelfreundlich gestalten und ein Vogelhäuschen mit Futter sowie eine Wasserschale bereitstellen. Auch hier sollten Sie unbedingt darauf achten, dass das Wasser regelmässig kontrolliert wird. 

Tiere auf der Weide

Unterstand

Ob Rinder, Schafe oder Pferde – Tiere, die im Freien auf der Weide stehen, brauchen unbedingt einen geeigneten Witterungsschutz. Dieser sollte durch eine hohe Einstreu vor Bodenkälte schützen und auf drei Seiten geschlossen sein. 

pferd im winter

Nahrung und Wasser

Achten Sie bitte darauf, dass den Tieren eine frostsichere Wasserversorgung zur Verfügung steht. Pferde benötigen beispielsweise im Winter ebenso viel Wasser wie im Sommer – etwa 30 bis 60 Liter pro Tag. 

Damit ihr Körper ausreichend Wärme produzieren kann, müssen Tiere auch genügend Nahrung zu sich nehmen. Ganzjährig muss Heu in guter Qualität zur Verfügung stehen. 

Gefrorene Koppel

Genauso wichtig ist es, dass die Tiere nicht auf einer überfrierenden Matschkoppel stehen. Die bei Frost entstehende Eisglätte kann schlimme Verletzungen hervorrufen. Generell sollte ein dauerhaft feuchter oder matschiger Boden vermieden werden, da dieser zu Erkrankungen der Hufen und Klauen führen kann. 

Was tun im Ernstfall?

Achten Sie aufmerksam auf den Gesundheitszustand der Tiere. Erste Krankheitsanzeichen können beispielsweise Husten, Nasenausfluss, verminderte Nahrungsaufnahme oder Verhaltensänderungen sein. In diesem Fall ist umgehend ein Tierarzt zu rufen.

Wenn Sie im Winter Weidetiere ohne Nahrung, Unterstand oder Wasser sehen, verständigen Sie bitte die zuständige Veterinärbehörde, die Polizei oder PETA per Whistleblower-Formular