Worauf müssen Veganer:innen beim Sport achten? Wie geht vegane Sporternährung und gibt es veganes Proteinpulver? Welches Sportzubehör besteht aus Leder und welche Sportarten sollte man lieber ganz meiden? Hier erfahren Sie alles darüber, wie leicht sich Fitness und eine tierfreundliche Lebensweise miteinander vereinbaren lassen und wie es bereits zahlreiche Profis im Leistungssport vormachen.
Vegane Sporternährung – Leistung durch Pflanzen
Die richtige Ernährung ist für Sport- und Fitnessbegeisterte ein wichtiger Leistungsfaktor. Denn zu einer gesunden Lebensweise gehört nicht nur der Verzicht auf Zigaretten und Alkohol, auch die Ernährung ist entscheidend. Wie Profisportler:innen wie Lewis Hamilton, Patrik Baboumian und Ralf Moeller zeigen, ist die vegane Ernährung ideal geeignet, um Höchstleistungen zu erreichen. [1] So liefert die pflanzliche Ernährung komplexe Kohlenhydrate, die essenziell sind für eine Sporternährung. Vollkorn, Obst und Gemüse sind hervorragende Kohlenhydratquellen.
Auch alle nötigen Proteine und essenziellen Aminosäuren können optimal in Form von Hülsenfrüchten wie Bohnen, Kichererbsen oder Tofu, Vollkorngetreide, Nüssen oder Gemüse wie Brokkoli aufgenommen werden. Wer es eilig hat, kann zudem auf eine grosse Auswahl an veganen Proteinpulvern und -riegeln zurückgreifen. Die Aufnahme von Pflanzenproteinen ist nicht nur tierfreundlicher, sondern auch gesünder. So kann tierisches Eiweiss häufig mit gesundheitlichen Risiken wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sein. [2] Auch mit allen weiteren Nährstoffen wie Mineralstoffen und Vitaminen versorgt uns eine gesunde und ausgewogene vegane Ernährung optimal.
Sportkleidung und -equipment ohne Tierleid
Wer regelmässig Sport treibt, stellt schnell fest, dass sich in Sportbekleidung und -zubehör oftmals tierische Materialien wie Leder verbergen. Besonders im Bereich der Outdoor- und Wintersportkleidung werden häufig noch Jacken mit Daunen gefüttert oder mit echten Pelzkragen ausgestattet. Auch Pullover und Accessoires aus Merinowolle oder Stiefel aus Leder werden für den Wintersport, das Wandern oder das Motorradfahren angeboten. Klassische Tanzschuhe oder Boxhandschuhe bestehen ebenfalls oft aus den Häuten von Tieren. Hinter all diesen Materialien verbirgt sich enormes Tierleid. Gänse, Nerze, Füchse, Schafe, Rinder und zahlreiche weitere Tiere in der Bekleidungsindustrie verbringen ihr ganzes Leben unter schrecklichen Haltungsbedingungen und werden auf qualvolle Weise getötet, um an ihre Haut, Haare oder Federn zu kommen.
Was oftmals nicht auf den ersten Blick erkennbar ist: Bei der Herstellung von Sportkleidung, Schuhen, Accessoires und Equipment werden häufig tierische Klebstoffe verwendet. Glücklicherweise gibt es zahlreiche Hersteller von Winter- und Outdoorbekleidung, die auf tierfreundliche vegane Materialien setzen. Häufig ist Sportkleidung auch von sich aus vegan, achten Sie jedoch am besten auf eine entsprechende Kennzeichnung.
Tierfreundliche Sportarten
Während viele Sportarten tierfreundlich sind, solang man veganes Zubehör nutzt, gibt es immer noch viele sogenannte Sportarten, die auf Tierquälerei basieren. So werden Tiere im Pferdesport, Polo, Rodeo, Hunderennen oder Brieftaubensport als regelrechte Sportgeräte missbraucht, mit denen Wettbewerbe gewonnen werden sollen und deren Bedürfnisse ignoriert werden. Auch Angeln wird als Sportart gehandelt, obwohl es dabei nicht um eine körperliche Leistung geht, sondern um das Töten fühlender Lebewesen. Fische können nämlich ähnlich wie wir Menschen Schmerzen fühlen und leiden, wenn sie mit ihrem kompletten Körpergewicht an einem Haken hängen, der durch ihre sensible Lippe gestochen wurde. Im sogenannten Pferdesport werden die Tiere oft unter Gewalt zu Höchstleistungen gezwungen, sodass es häufig zu Stürzen und tödlichen Verletzungen kommt. Auch beim Freizeitreiten ist der Einsatz von tierquälerischen Gerten und Sporen keine Seltenheit. Im sogenannten Brieftaubensport werden unzählige Tauben bei den Wettflügen in den sicheren Tod geschickt, denn die meisten finden niemals in ihren Heimatschlag zurück und sterben an Hunger, Erschöpfung oder Verletzungen beziehungsweise müssen ein entbehrungsreiches Leben als Stadttaube führen.
Tierfreund:innen sollten daher alle Sportarten meiden, bei denen Tiere zur Unterhaltung oder als Sportgeräte benutzt werden, und auf Sportarten wie Yoga, Schwimmen, Fitnesstraining, Boxen, Ballsport, Segeln oder Tanzen setzen. Zudem gibt es Sportarten wie das Müllangeln, bei dem man gezielt etwas für die Tiere tun kann.
Was Sie tun können
Entscheiden Sie sich für eine tierfreundliche Lebensweise und nutzen Sie die Vorteile der veganen Ernährung – für Ihre Gesundheit, Ihre Leistung, die Tiere und die Umwelt. Wie Sie sich bei einer pflanzlichen Ernährung optimal mit Nährstoffen versorgen, erfahren Sie hier:
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QUELLEN
[1] Melina, V., Craig, W. & Levin, S. (2016): Position of the Academy of Nutrition and Dietetics: Vegetarian Diets. Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics, https://jandonline.org/article/S2212-2672(16)31192-3/fulltext, (eingesehen am 10.08.2021)
[2] Song, Fung, Hu (2016): Association of Animal and Plant Protein Intake With All-Cause and Cause-Specific Mortality, Jama Internal Medicine, https://jamanetwork.com/article.aspx?doi=10.1001/jamainternmed.2016.4182, (eingesehen am 10.08.2021)